„AUSGEZEICHNET!“
Die deutschsprachigen Max und Moritz-Preisträger*innen 2022
Alle zwei Jahre verleiht die Stadt Erlangen den Max und Moritz-Preis. Diese bedeutendste Auszeichnung für Comic-Künstler*innen im deutschsprachigen Raum ist am 17. Juni 2022 auf der Max und Moritz-Gala, im Rahmen des 20. Internationalen Comic-Salon Erlangen vergeben worden. Eine fachkundige Jury, zu der auch die Direktorin der LUDWIGGALERIE, Dr. Christine Vogt, gehört, hat Preise in insgesamt elf Kategorien ausgelobt – von „Bester Internationaler Comic“ bis zum „Sonderpreis für ein herausragendes Lebenswerk“.
Ein besonderes Augenmerk gilt bei der Preisverleihung der Kategorie „Beste*r deutschsprachige*r Comic-Künstler*in“. Die Comic-Autorin und Illustratorin Birgit Weyhe trägt seit der Gala offiziell diesen Titel. Der „Spezialpreis der Jury“ ging in diesem Jahr an den Kurator des Dortmunder schauraum: comic + cartoon, Alexander Braun, für seine Ausstellungen und herausragenden Publikationen zur 9. Kunst.
Ergänzend zum Preis gibt es seit 2014 eine alle zwei Jahre neu kuratierte Wanderausstellung: Die besten deutschen Comics präsentiert die aktuellen deutschsprachigen Max und Moritz-Preisträger*innen. Artefakte aus den Ateliers der Comic-Künstler*innen und Fotos der Arbeitsplätze geben einen Einblick in die individuellen Arbeitsweisen und Inspirationswelten; Originalzeichnungen und Skizzen dokumentieren die große Bandbreite der deutschsprachigen Comic-Szene und die Vielfalt der Themen.
Geradlinige Schwarz-Weiß-Zeichnungen treffen auf knallbunte Malereien und klassische Comic-Panels begegnen neuen Bildformen. Es wird gesellschaftskritisch und ernst, aber auch heiter, lustig und ironisch. Einmal mehr präsentiert sich die deutsche Comic-Kunst scharfsinnig, am Puls der Zeit und äußerst unterhaltsam.
Kooperationspartner der Wanderausstellung sind das Kulturamt der Stadt Erlangen, die Dr.-Erika-Fuchs-Stiftung und die Schmitz-Lippert-Stiftung im Cöln Comic Haus.
Kurator ist: Darjush Davar.
Die LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen feiert silbernes Jubiläum und lädt dazu einen Sammlungsschwerpunkt ihrer Namensgeber ins Ruhrgebiet ein!
Erstmals wird die erlesene und originelle Porzellansammlung von Peter und Irene Ludwig umfangreich in Oberhausen vorgestellt, mit einem Thema, das bestens hierher passt: mit der Darstellung von Berufen.
Über Jahrzehnte hat das Aachener Mäzenenpaar Porzellan gesammelt und besondere Freude an der Darstellung menschlicher Tätigkeiten gehabt. Vor allem das 18. Jahrhundert liebt es, den Bauern und den Quacksalber, die Hirtin und den Schneider, die Hutverkäuferin und den Tanzmeister, die Columbine und den Soldaten in feinstem Meißener Porzellan zu zeigen. Als große Tischdekorationen werden diese niederen Berufsstände bei adeligen Festen zum Amüsement zusammengestellt. Die höfische Gesellschaft liebt Maskenbälle und ländliche Feste, die sogenannten fêtes champêtres, und schlüpft bei diesen gern selbst in das Kostüm der Hirtin und des Schäfers. Für die Zerstreuung bei Banketten übernehmen die kostbaren Porzellane die Rolle der Anregung.
Aber auch über die eigentliche Darstellung hinaus können Szenerien und Figurengruppen stehen. Die Schnitterin ist der personifizierte Sommer und kann als Dank für eine reiche Ernte stehen. In Verbindung mit weiteren Figuren wird sie zum Symbol der Erde bei den vier Elementen. Im Jahreszeitenzyklus symbolisiert sie den Sommer. Solche Mehrdeutigkeiten lassen die Figuren vielfach zum Einsatz kommen. Heute wird dieses „weiße Gold“, wie das Porzellan auch genannt wurde, in Bamberg aufbewahrt.
Neben einer Würdigung von Peter und Irene Ludwig gibt es auch den Blick zurück auf die letzten 25 Jahre. Zahlreiche Ausstellungen mit Beständen aus der umfangreichen Sammlung Ludwig konnten realisiert werden, ebenso wie Präsentationen zu Comic und Karikatur, zur Fotografie und den für das Ruhrgebiet so bedeutenden Landmarken. Ein Best-of wird während der Laufzeit prämiert.
Die Ausstellung wird gefördert von der Peter und Irene Ludwig Stiftung und den Freundeskreis der LUDWIGGALERIE. Kulturpartner ist WDR 3.